Schleswig als Erbe der Wikinger – Studie soll Möglichkeiten aufzeigen

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Bericht aus dem Kultur-, Sport- und Tourismusausschuss der Stadt Schleswig vom 12.11.2020

Sportentwicklungsplanung

Eigentlich sollte das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung in dieser Sitzung die Studie: Integrierte kommunale Sportentwicklungsplanung für die Stadt Schleswig  vorstellen. Corona sorgte zum zweiten Mal für eine Verzögerung, da die Projektleitung von Seitens des Instituts, so die Stadtverwaltung, ein Reiseverbot hatte. Stadtmitarbeiterin Katrin Schäfer stellte dann lediglich die Überschriften und die Struktur der Studie vor, die dann an die Ausschussmitglieder ausgeteilt wurde. Die 237 Seiten der Studie haben es in sich und sollen nun in der Januarsitzung des Ausschusses vorgestellt und beraten werden. „Uns ist klar, dass der Maßnahmenkatalog nicht von heute auf morgen umzusetzen ist, aber wir würden nun langsam gerne die Herausforderungen des Sports in unserer Stadt angehen.“, so Ausschusssprecher Henrik Vogt zum Inhalt der Studie und zur Zeitschiene des Projektes. Auch die Verwaltung bedauerte die erneute Verzögerung und stellte fest, dass die in der Studie veröffentlichte Priorisierung der Handlungsempfehlungen und Maßnahmen noch von der Politik beraten werden müsse.

Grundlagenstudie: Schleswig Erbe der Wikinger 

Frau Eggert, Projektmanagerin Welterbe Haithabu/Danewerk des Kreises Schleswig-Flensburg, stellte das Anliegen vor. Der Ausschuss solle beschließen, dass die Stadt Schleswig eine Grundlagenstudie durchführt, um Schleswig als Erbe der Wikinger sichtbar bzw. sichtbarer zu machen. Die Ausschussmitglieder aller Fraktionen und Wählergemeinschaften konnten der Notwendigkeit dieses Anliegens folgen. Gerade da sich Schleswig ein neues Logo zugelegt und den Slogan „Wikingerstadt“ angenommen hat, ist es wichtig das Thema Wikinger in unserer Stadt auch sichtbar zu machen. „Diesbezüglich muss Schleswig ihre Hausaufgaben machen. Ein wichtiger Schritt ist diese Grundlagenstudie.“, so Eggert. Insgesamt soll die Studie knapp 60.000 Euro kosten von denen 55 % von der AktivRegion bezuschusst werden könnte. Für die SPD-Mitglieder des Ausschusses war klar, dass man hier nun voranschreiten müsse, damit über kurz oder lang eine bestmögliche Wertschöpfung aus dem Welt(kultur)erbe Haithabu und Danewerk erlangt werden kann.

Bronzerelief

Bereits in den vorangegangenen Ausschussterminen wurde kontrovers über das Bronzerelief diskutiert. Nun lag ein Antrag der CDU vor, welcher defacto das Projekt beerdigte. Nach Diskussionen dieses Antrages und des Änderungsantrages der SPD zur Grundlagenstudie wurde beschlossen, dass beide Anträge, welche sich mit Informationstafeln bzw. Informationsmöglichkeiten im Stadtgebiet hinsichtlich des Themas Wikinger beschäftigen, als Gedankenanstöße für die erwähnte Grundlagenstudie dienen sollen. Es wurde daher beschlossen die Studie im Geiste dieser Anträge durchzuführen. Für die Initiatoren des Projektes Bronzerelief ist dies sicherlich keine gute Nachricht. Die Kosten der Durchführung aufgrund der nötigen Größe des Reliefs und der Nutzen stehen zu diesem Zeitpunkt für die SPD in keinem Verhältnis. Nach Fertigstellung der Studie und deren Handlungsempfehlungen wird sicher über diese oder ähnliche Maßnahmen erneut beraten werden.

Infotafeln im Stadtgebiet

In eine ähnliche Richtung geht das Anliegen der Ostseefjord Schlei GmbH, die in dem Ausschuss einen Konzeptvorschlag machte, um Infotafeln im Stadtgebiet aufzustellen, welche die Schleswiger Geschichte anhand der verschiedenen Quartiere darstellen soll. Entstanden ist diese Idee nach dem damaligen Abriss des Wachhauses auf der Freiheit. Der Vorschlag der OfS geht nun allerdings ein Stück weiter und ist zum jetzigen Zeitpunkt schon konkret. Im nächsten Jahr werden hier diesbezüglich Beschlüsse nötig sein, um von der Idee über die Konzeptentwicklung in die Umsetzung zu kommen. Fraktionsübergreifend waren die Ausschussmitglieder  von dem Konzept überzeugt. Über die Ausgestaltung der Schautafeln und deren Standorte wird man sich auch in naher Zukunft unterhalten müssen. Frau Dr. Pfannkuch machte in der Sitzung noch einmal deutlich, dass die OfS, die Stadtverwaltung und die Gesellschaft für Schleswiger Stadtgeschichte in einer sehr konstruktiven Art und Weise zusammenarbeiten.

Haushalt 2021

Die Haushaltsentwürfe waren grundsätzlich alle unkritisch und wurden von der Verwaltung vorgetragen und nach Fragen der Ausschussmitglieder beschlossen. Wichtig für die SPD-Fraktion waren die Zuschüsse für kulturelle  Veranstaltungen. Hier werden im kommenden Jahr voraussichtlich 100.000 Euro zu Verfügung stehen. Darunter in nächsten Jahr auch die Förderung für Freiluftveranstaltungen in einem größeren Maßstab wie zum Beispiel das `Norden-Festival´, die `Wikingertage´ oder auch `Schleswig Swingt´. Hier stehen im neuen Jahr 35.000 Euro zur Verfügung.

Frau Dr. Beyer, Leiterin des Stadtmuseums, stellte fest, dass die dringend notwendigen baulichen Maßnahmen erneut verschoben seien. Diesbezüglich sicherte der Bürgermeister in der Sitzung zu, dass dies das letzte Mal sei, dass diese Maßnahmen verschoben werden. Auch die Kulturwerkstatt in den Räumlichkeiten des Stadtmuseums wird wohl erst 2022 eröffnet werden können.

Einige Punkte werden zum nächsten Finanzausschuss noch auf die Agenda geschrieben werden müssen. So zum Beispiel der Zuschuss für das Kulturzentrum, der schlicht von der Verwaltung vergessen wurde, eine Initiative des Klosters bzgl. eines Projektes „Stadtschreiber“ oder auch die Nutzung der ehemaligen Hertiefläche. Hier wird die SPD in der Fraktion nochmals in sich gehen und dann zum Finanzausschuss bzw. spätestens zur Ratsversammlung  eine Haltung entwickelt haben.

Weitere Beschlüsse und Informationen

Der Ausschuss beschloss zudem die Änderung der Entgeltordnung der Stadtbücherei. Zukünftig werden auch die Büchereiausweise aus Büchereien anderer Gemeinden im Kreis anerkannt. Dies soll der Attraktivitätssteigerung der Stadtbücherei dienen und damit auch für höhere Ausleihzahlen sorgen.

Der Landeswettbewerb „Jugend musiziert 2022“ plant die Veranstaltung in Schleswig durchzuführen. Die Ausschussmitglieder bekundeten ihre grundsätzliche positive Haltung bzgl. dieses Projektes.

Der Bürgermeister berichtete über den Sachstand des neuen Kulturhauses auf der Freiheit. „Wir sind mit allen Ausschreibungen im Soll.“, so Bürgermeister Stephan Dose.

Fachbereichsleitung Dr. Julia Pfannkuch kündigte an, dass ebenfalls in der Januar-Sitzung des Ausschusses das Tourismus-Konzept vorgestellt werden soll.

 

 

Für die SPD im Ausschuss: Inke Asmussen, Eckhard Haeger und Henrik Vogt